Welche Bestände haben Sie in Ihrem E-Commerce?

Welche Bestände haben Sie in Ihrem E-Commerce?

07/14/2021 - Preisstrategie

Wissen Sie, welchen Einfluss Ihr Lagerbestand auf die Preisstrategie Ihres E-Commerce hat? Um Ihre Preisstrategie zu optimieren, ist es von essenzieller Bedeutung, dass Sie Ihr Unternehmen und dessen Lagerlogistik in- und auswendig kennen. Zunächst sollten Sie wissen, dass es bestimmte Bestandsarten gibt, je nachdem, wie die Güter gelagert werden können, wie stark sie nachgefragt werden und wie lange ihre Nutzungsdauer ist.

Bestandsarten nach funktionalen Gesichtspunkten

Die Bestandsarten werden in diesem Fall anhand der Nachfrage von Produkten bzw. der Umsatzerwartung Ihres E-Commerce unterschieden. 

  1. Mindestbestand: Mindestmenge eines Produkts, die benötigt wird, um Ihre Umsatzprognose zu erfüllen. Die Berechnung einer prozentual höheren Abweichungsquote ermöglicht es Ihnen, Wiederbeschaffungsmaßnahmen einzuleiten, wenn ein bestimmtes Umsatzvolumen erreicht ist. 
  2. Maximalbestand: Maximale Anzahl an Erzeugnissen, die Sie lagern können, welche nicht überschritten werden sollte, da Sie die Produkte sonst möglicherweise nicht mehr absetzen können. Gleichzeitig werden überhöhte Wartungskosten und Qualitätseinbußen vermieden.
  3. Optimaler Bestand: Mithilfe eines optimalen Lagerbestands können Sie Ihren Umsatzerwartungen gerecht werden und dabei sogar einen Gewinn erzielen. Das bedeutet Sie erfahren in Ihrem E-Commerce keine finanziellen Einbußen oder Verluste, da die Anzahl an vorrätigen Produkten über dem Mindestbestand liegt, ohne dass der Maximalbestand erreicht wird.
  4. Sicherheitsbestand: Hierbei handelt es sich um den Anteil des Lagerbestands, mit dem eine durch Lieferverzug oder durch andere unvorhergesehene Ereignisse verursachte Verkaufsspitze abgedeckt werden kann. Eine Kalkulation ist hierfür unerlässlich, um Bestandseinbrüche zu vermeiden
  5. Saisonaler Bestand: Bezeichnet den zusätzlichen Bestand, den Sie zu bestimmten Zeitpunkten/Anlässen vorrätig haben sollten. Er dient zur Abdeckung von Verkaufsspitzen, welche durch Marktkenntnis vorhersehbar sind.

Bestandsarten nach der Logistik

Hier wird der Warenbestand nach der vorgesehenen Lagerhaltung und hinsichtlich der Transportfähigkeit eingeteilt.

  1. Körperlicher oder verfügbarer Bestand: Es handelt sich hierbei um den eigentlichen Lagerbestand, d.h. um die tatsächlich zum Verkauf stehenden und bestellbaren Artikel in Ihrem Geschäft. Dieser Bestand errechnet sich aus der Anzahl der eingelagerten Artikel abzüglich der vorbereiteten Bestellungen und unter Berücksichtigung der noch nicht bei Ihren Lieferanten eingetroffenen Mengen.
  2. Eigenbestand: Summe aller Ihrer eingelagerten Produkte, entweder durch Bezug bei einem Lieferanten bzw. Ihr gesamtes vorrätiges Produktangebot.
  3. Bestände im Transit: Bestände, die sich in der Reservierungsphase oder in Auslieferung befinden bzw. am Wareneingang per Lieferschein als eingelagert erfasst werden. Dies ist eine Art unbestätigter Bestand, der lediglich als Anhaltspunkt dient, um den Gesamtbestand abschätzen und die Prognosen der anderen Bestandsarten anpassen zu können.
  4. Nachfüllbestand: Entspricht dem Bestand, den Sie für jede Position benötigen, um stets in der Lage zu sein die angebotenen Mengen liefern zu können und die maximale Auslastung ihrer Ressourcen zu erreichen.
  5. Lagerbestand auf Abruf: Diese Art von Bestand wird auf Auftragsbasis gemanagt. In der Regel werden die Waren zusätzlich zum Lagerbestand erfasst, da zuvor eine bestimmte Mindestabnahmemenge mit einem Lieferanten vereinbart wurde.
Bestandsarten nach der Logistik

Bestandsarten nach der Produktlebensdauer

Diese Bestandsart richtet sich danach wie lange ein Produkt aufbewahrt werden muss und danach wie schnell es verkauft werden muss.

  1. Stillgelegte Artikel und überschüssige Bestände: Hierbei handelt es sich um diejenigen Erzeugnisse, die voraussichtlich nicht mehr verkauft werden können, in den meisten Fällen, weil ein Produkt abgekündigt wurde.
  2. Schnell verderbliche Ware: Bezeichnet den Bestand, der aufgrund seines Haltbarkeitszustandes schnell aus dem Lager entnommen werden sollte. Für diese Artikel können außerdem noch weitere zusätzliche Logistikanforderungen wie Temperaturkontrolle, Stapelung oder Spezialbehälter, wie z. B. Kühllager, erforderlich sein.
  3. Unverderbliche Ware: Entspricht jenem Bestand, der im Gegensatz zum vorher genannten weniger aufwendig gelagert werden kann und weniger dringend benötigt wird. Daher ist dessen Verwaltung auch deutlich leichter.
  4. Bestand mit Verfallsdatum: Hierbei hat die Ware aufgrund ihrer leichten Verderblichkeit ein bestimmtes Verfallsdatum.

An dieser Stelle möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass sich die genannten Arten von Beständen nicht gegenseitig ausschließen und dass viele der Produkte Ihres E-Commerce sowohl in die eine als auch in die andere Kategorie fallen können. Ziel ist es, die größten Produktgruppen Ihres Angebots in den Fokus zu rücken und dadurch die Verwaltung Ihres Katalogs zu vereinfachen bzw. zu optimieren.

Wie kann man die gesammelten Daten zur Lagerhaltung sinnvoll nutzen? Ein Lagerverwaltungs-Tool für den E-Commerce-Bereich ermöglicht es Ihnen, die Stückzahlen jedes Produkts zu kontrollieren und Benachrichtigungen einzustellen, die Ihnen anzeigen, wenn die festgelegten Limits erreicht sind. So ist immer ein optimaler Lagerbestand gewährleistet. Kennen Sie schon die Vorteile der Demand Forecasting Software von Reactev?

Kategorie: Preisstrategie

Stichworte: e-Commerce, Pricing

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Maria Jose Guerrero
Content Manager

Erste Dynamic Pricing -Lösung von und für Einzelhändler entwickelt